Unsere Strohschweine
Aufzucht und Haltung
ICH FÜHL MICH HIER SAUWOHL!!!
Schweine leben von Geburt an in Gruppen mit sozialen Gefügen und bilden in der Gruppe eine Rangfolge aus. Schon am Gesäuge der Mutter hat jedes Ferkel „seine“ eigene Zitze, so haben die stärksten Ferkel immer die vorderen Zitzen, die am meisten Milch geben.
Um ständige Rangkämpfe zu vermeiden, werden die Schweine bei uns in kleinen Gruppen von 12 Tieren gehalten. Die Gruppenzusammensetzung bleibt bis zum Mastende unverändert. Somit muss die Rangordnung nicht ständig durch neue Rangkämpfe festgelegt werden und es werden Verletzungen durch Rangkämpfe erfolgreich verhindert.
Schweine sind von Natur aus sehr neugierig und suchen daher ständig nach Beschäftigung. Als Ferkel beschäftigen sie sich gegenseitig, wie kleine Kinder, mit Springen, Nachlaufen und Raufen. Ältere Schweine benötigen eine intensivere Beschäftigung, da ihnen schnell langweilig wird. Ein moderner Schweinestall bietet seinen Bewohnern daher eine bunte Ansammlung von Spielzeug in der Bucht, wie Bälle, Ketten, Holzklötze und Wippen. Die Stroheinstreu bietet den Tieren ebenfalls Abwechslung und Beschäftigung.
Ein besonderer Schweinestall bietet unseren Schweinen höchsten Komfort
Entgegen den Redewendungen sind Schweine reinlich und ordentlich. Sie unterteilen ihre Bucht in Schlaf-, Fress- und Kotbereiche und meiden es, Harn und Kot auf ihrem Schlaf- oder Fressplatz abzusetzen. Unsere Strohschweine bewohnen einen PigPort-Stall. Ein PigPort ist ein offenes Stallsystem mit Auslauf, bei dem die Bucht in verschiedene Bereiche aufgeteilt wird:
- In einem mit Stroh eingestreuten Liegebereich sind die Schweine mit einem Deckel über der Buchtentrennwand vor Zugluft und Kälte geschützt. Ähnlich wie in einer Hütte können die Tiere dort gemeinsam ruhen.
- Im „Esszimmer“, einem Bereich vor der Liegebucht, können die Tiere an Nippel- und Beckentränken Wasser trinken und aus Futterautomaten unser hofeigenes Getreideschrot fressen.
- Die nächsten beiden Bereiche sind die sogenannten Aktivitätsbereiche, in denen den Strohschweinen Spielzeug zum Spielen angeboten wird und die Buchtenwände zur Nachbarbucht geöffnet sind, sodass die Schweine Rüsselkontakt aufnehmen können. Der Aktivitätsbereich teilt sich in einen Bereich im Stall und in einen Außenbereich auf. Im Außenbereich kann das Schwein Tageslicht, Sonne, Regen, Schnee und Wind genießen. Vor allem dient der Außenbereich den Schweinen aber als Toilette, denn Schweine sind sehr reinliche Tiere, die den Kotbereich so weit wie möglich vom Fress- und Liegebereich trennen möchten.
Wie werden Ihre Schweine gefüttert?
Unsere Strohschweine werden überwiegend mit hofeigenem Getreideschrot gefüttert. Auf unseren hofeigenen Flächen bauen wir für unsere Schweine Wintergerste, Roggen und Körnermais an. Das hofeigene Getreide zermahlen wir zusammen mit einem Eiweißfuttermittel, in unserem Fall heimische und gentechnikfreie Sojabohnen, und erhalten ein hochwertiges Futterschrot.
Wieso keine Freilandhaltung?
Wir halten unsere Schweine aufgrund des Seuchenschutzes und der Arbeitserleichterung in Ställen. Bei der Freilandhaltung besteht ein relativ hohes Risiko der Krankheitsübertragung durch Wildtiere, z.B. mit der Schweinepest von Wildschweinen oder mit Salmonellen aus Vogelkot. Außerdem benötigen unsere Hausschweine einen intensiven Sonnenschutz, aufgrund der hellen, ungeschützten Haut, sonst kommt es zu schweren und schmerzhaften Sonnenbränden. Wir finden unser Hausschwein gehört in den Stall. Zumal die grüne Wiese auf dem das Schwein grast und spielt eh utopisch ist, da Schweine, natürlichen Instinkten folgend, alles mit ihrem Rüssel umgraben, sodass in kürzester Zeit aus der grünen Wiese ein brauner Acker wird.
Kommen in Ihrem Betrieb Antibiotika zum Einsatz?
Die tiergerechte Aufzucht, Fütterung und Pflege ist die beste Krankheitsvorsorge, denn Stress schwächt nachweislich die Immunabwehr der Schweine, deshalb können wir auf Antibiotika verzichten. Seit Jahren mussten wir deshalb schon kein Antibiotika mehr einsetzen. Sollte es dennoch einmal, im absoluten Ausnahmefall angewendet werden, wenn das einzelne Tier wirklich erkrankt ist und ihm geholfen werden muss, werden wir es anwenden, die Alternative wäre das Tier unbehandelt sterben zu lassen – und das ist keine Lösung für uns!